Die Zukunft der Unternehmensprozesse: Warum der Weg zu KI und Automatisierung länger dauern könnte

Die Schlagworte „Künstliche Intelligenz“ und „Automatisierung“ sind heute in aller Munde. Unternehmen auf der ganzen Welt träumen von schlanken Prozessen, geringeren Kosten und effizienteren Arbeitsabläufen – möglich gemacht durch modernste Technologien. Doch wie realistisch ist dieser Traum, insbesondere für große Konzerne, die bereits komplexe Strukturen und Altsysteme mit sich bringen?

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Die Realität sieht oft anders aus. Viele Unternehmen nutzen zwar leistungsstarke ERP-Systeme wie SAP R/3, doch ein großer Teil der Prozesse wird immer noch manuell abgewickelt – oft mit Hilfe von Excel. Natürlich ist Excel ein nützliches Werkzeug, aber es sollte nicht die tragende Säule für wichtige Unternehmensprozesse sein. Und genau hier zeigt sich das Dilemma: Bevor KI und Automatisierung die Zukunft gestalten können, müssen Unternehmen erst ihre Grundlagen aufräumen.

Die Herausforderungen der Digitalisierung

Viele Konzerne stehen derzeit vor einer entscheidenden Phase: der Umstellung auf SAP S/4HANA. Dieses Upgrade ist nicht nur eine technische Migration, sondern eine vollständige Transformation der Arbeitsweise. Doch dieser Prozess bringt enorme Herausforderungen mit sich:

  • Komplexität: Die Einführung eines neuen Systems bedeutet, bestehende Prozesse zu überdenken und anzupassen. Das kostet Zeit und Ressourcen.
  • Datenbereinigung: Eine erfolgreiche Umstellung erfordert saubere, konsistente Daten – und die sind in vielen Unternehmen noch ein Problem.
  • Change Management: Mitarbeiter müssen geschult und auf neue Arbeitsweisen vorbereitet werden. Die Umstellung stößt oft auf Widerstand, da Veränderungen Unsicherheit mit sich bringen.

Hinzu kommt, dass viele Unternehmen trotz moderner Systeme weiterhin manuelle Aufgaben ausführen. Prozesse wie Kreditorenbuchhaltung, Reportings oder Dateneingaben werden oft in Excel nachbearbeitet, weil die vorhandenen Systeme nicht vollständig genutzt werden oder weil es an Wissen über Automatisierungsmöglichkeiten mangelt.

Was bedeutet das für KI und Automatisierung?

Während KI enorme Potenziale bietet, ist sie keine magische Lösung, die einfach über bestehende Systeme „gelegt“ werden kann. KI benötigt standardisierte Prozesse, saubere Daten und eine digitale Infrastruktur – all das muss erst geschaffen werden, bevor KI sinnvoll eingesetzt werden kann.

Viele Unternehmen stehen derzeit noch am Anfang dieser Reise. Der Fokus liegt aktuell darauf, Systeme wie SAP S/4HANA zu implementieren und Prozesse zu standardisieren. Das ist ein notwendiger Schritt, um in Zukunft Automatisierung und KI einzusetzen. Doch bis dahin gibt es noch einiges zu tun.

Nachdenklich: Ist die Entwicklung wirklich so schnell?

Die rasante Entwicklung von Technologien suggeriert, dass alles in kürzester Zeit machbar ist. Doch in der Realität dauern solche Veränderungen länger – vor allem in großen Organisationen mit komplexen Strukturen. Der menschliche Faktor spielt dabei eine zentrale Rolle:

  • Mitarbeiter sind oft skeptisch gegenüber Automatisierung und KI, weil sie befürchten, dass ihre Jobs wegfallen könnten.
  • Gewohnheiten, wie die Nutzung von Excel als „Allzweckwaffe“, sind schwer abzulegen.
  • Unternehmen brauchen Zeit, um ihre Mitarbeiter für neue Systeme zu schulen und digitale Kompetenzen aufzubauen.

Das bedeutet: Die Entwicklung hin zu KI und Automatisierung ist eine Evolution, keine Revolution.

Die Zukunft bleibt spannend

Trotz dieser Herausforderungen bleibt KI ein entscheidender Treiber für die Zukunft der Unternehmensprozesse. Wenn Unternehmen es schaffen, ihre Systeme zu modernisieren und ihre Prozesse zu optimieren, wird KI eine wichtige Rolle spielen – sei es bei der Automatisierung repetitiver Aufgaben, der Fehlererkennung oder bei strategischen Analysen.

Doch der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, die Transformation schrittweise anzugehen:

  1. Prozesse standardisieren und vereinfachen.
  2. Systeme modernisieren und Altdaten bereinigen.
  3. Mitarbeiter schulen und in den Wandel einbinden.

Erst wenn diese Grundlagen gelegt sind, können Unternehmen das volle Potenzial von KI ausschöpfen.

Fazit

Die Vision von komplett automatisierten Prozessen und der umfassenden Nutzung von KI ist spannend, aber der Weg dorthin erfordert Geduld und Vorbereitung. Unternehmen müssen zuerst ihre digitalen Hausaufgaben machen, bevor sie in die nächste Phase starten können.

Für Entscheider in großen Konzernen bedeutet das: Statt sich von Schlagworten wie „KI“ oder „Automatisierung“ blenden zu lassen, sollten sie auf eine nachhaltige und durchdachte Transformation setzen.

Denn am Ende entscheidet nicht die Technologie über den Erfolg, sondern die Fähigkeit des Unternehmens, sich Schritt für Schritt anzupassen.

Nachricht

01

Die Zukunft der Unternehmensprozesse: Warum der Weg zu KI und Automatisierung länger dauern könnte

27/12/2024

Nachricht

01

Die Schlagworte „Künstliche Intelligenz“ und „Automatisierung“ sind heute in aller Munde. Unternehmen auf der

27/12/2024

Nachricht

02

Konsolidierung und IC-Konten: Der Schlüssel zu Effizienz liegt im Detail

27/12/2024

Nachricht

02

Wenn es um die Konsolidierung von Unternehmensabschlüssen geht, kennen viele Unternehmer und Finanzverantwortliche den

27/12/2024

Nachricht

03

Unternehmensgründung in den USA: Vorteile und steuerliche Aspekte der LLC und anderer Unternehmensformen

27/12/2024

Nachricht

03

Die USA bieten Unternehmern eine der weltweit attraktivsten und flexibelsten Umgebungen zur Gründung und

27/12/2024

Nachricht

04

Unternehmensgründung in Spanien: 7 Schritte zur erfolgreichen Registrierung

27/12/2024

Nachricht

04

Einleitung: Spanien ist ein attraktiver Standort für Unternehmen – sowohl für Start-ups als auch

27/12/2024

Nachricht

05

Unternehmensgründung in Kolumbien: Grundsätzlicher Ablauf und Anforderungen

27/12/2024

Nachricht

05

Die Gründung eines Unternehmens in Kolumbien kann mit verschiedenen administrativen Hürden und Anforderungen verbunden

27/12/2024

Nachricht

06

Gold als Investition: Warum es auch heute noch eine wertvolle Absicherung ist

27/12/2024

Nachricht

06

Gold – eines der ältesten Zahlungsmittel der Welt – hat sich über Jahrtausende hinweg

27/12/2024

Nachricht

07

Die Zukunft des Geldes: Wird das digitale Zentralbankgeld unsere Freiheit gefährden?

27/12/2024

Nachricht

07

Die Welt verändert sich in rasantem Tempo, und mit der Digitalisierung unseres Lebens kommt

27/12/2024

Nachricht

08

Einführung von digitalem Geld (CBDC) 2025

27/12/2024

Nachricht

08

Die Einführung von digitalem Geld erfolgt in mehreren Schritten und unterscheidet sich je nach

27/12/2024

Nachricht

09

Welches Portfolio ist in unsicheren Zeiten sinnvoll? – Ein Blick auf Gold, Aktien, ETFs, Immobilien und Kryptowährungen

27/12/2024

Nachricht

09

In den letzten Jahren haben wir in der Finanzwelt viele Veränderungen erlebt. Wirtschaftliche Unsicherheit,

27/12/2024